Flick Gocke Schaumburg trauert um Gründungspartner Dr. Hans Flick

11.12.2015 | Kanzleinachrichten

Flick Gocke Schaumburg trauert um Dr. Hans Flick. Der Gründungs- und Namenspartner der Sozietät ist am 30. November 2015 im Alter von 88 Jahren gestorben. Hans Flick galt über lange Jahre als einer der profiliertesten Anwälte für Internationales Steuerrecht und Fragen der Unternehmernachfolge in Deutschland.

1972 gründete Hans Flick gemeinsam mit Rudolf Gocke eine Steuerkanzlei in Bonn. Diese entwickelte sich Laufe von vier Jahrzehnten unter dem Namen Flick Gocke Schaumburg zu einer der führenden interdisziplinären Sozietäten von Rechtsanwälten, Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern in Deutschland. 2003 zog sich Hans Flick aus der aktiven Anwaltstätigkeit zurück.

„Hans Flick war eine ganz besondere Persönlichkeit mit großer Ausstrahlungskraft und hohem Einfühlungsvermögen“, so Prof. Dr. Thomas Rödder, Vorsitzender der Partnerversammlung von Flick Gocke Schaumburg. „Durch seine Leidenschaft für das Steuerrecht, seinen unternehmerischen Elan und seine Idee der engen Verzahnung von Recht und Steuern hat er die Sozietät entscheidend mit geprägt und den Grundstein für ihr Wachstum gelegt. Wir beklagen seinen Verlust und trauern um ihn. Wir gedenken seiner mit großer Dankbarkeit und kollegialer Verbundenheit.“

Hans Flick wurde am 28. August 1927 in Wuppertal geboren. Nach dem Zweiten Weltkrieg, den er als Luftwaffenhelfer und späterer Kriegsgefangener erlebte, studierte er Rechtswissenschaften und politische Wissenschaften und promovierte bei Prof. Dr. Armin Spitaler an der Universität Köln zum Internationalen Steuerrecht, das ihn fortan in seiner beruflichen Tätigkeit nicht mehr loslassen sollte. Nach einer Station in der Finanzverwaltung wurde er 1961 beim damaligen Deutschen Industrie- und Handelstags (DIHT) Mitglied der Abteilung „Finanzen und Steuern“, deren Leitung er 1978 übernahm. 1988 wurde er zusätzlich stellvertretender DIHT-Hauptgeschäftsführer.

Hans Flick war einer der Gründungsherausgeber der Zeitschriften „Deutsches Steuerrecht“ (DStR) und „Internationales Steuerrecht“ (IStR) sowie Autor zahlreicher Fachpublikationen. Bereits 1959 veröffentliche er das Buch „Zur Anrechnung ausländischer Steuern auf die deutsche Steuer“, das für 20 Jahre das einzige Werk auf diesem Gebiet war. Weitere wichtige Werke sind die Kommentare „Rau/Dürrwächter/Flick/Geist“ (Umsatzsteuer), „Flick/Wassermeyer/Becker“ (Außensteuerrecht) und „Flick/Wassermeyer/Wingert/Kempermann“ (DBA Deutschland-Schweiz), die inzwischen teilweise Namensänderungen erfahren haben.

Hans Flick lebte zuletzt mit seiner Frau in Kalenborn, Rheinland-Pfalz, an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen. Das Ehepaar hat vier Kinder und zehn Enkelkinder.